Weimar
Weimar ist eine bekannte deutsche Stadt und das Zentrum der klassischen deutschen Literatur. Es liegt nicht weit von unserer Grenze in Thüringen an der Ilm.
Es entstand in der Mitte des 13. Jahrhunderts.
In Weimar lebten und wirkten viele bedeutende Persönlichkeiten. Ich nenne den großen deutschen Maler Lucas Cranach den Älteren von 16. Jahrhundert und von 17. Jahrhundert den Komponisten Johann Sebastian Bach, der hierher als Orgelspieler berufen wurde. Bach und Händel sind die größten Repräsentanten der deutschen Barockmusic.
Weimar ist vor allem als Wohnort großer klassischer Dichter, vor allem Goethes und Schillers, bekannt. Durch die literarischen Werke dieser Dichter wurde Weimar weltberühmt.
Im 18. Jahrhundert regierten in Weimar die Herzogin Anna Amalia und ihr Sohn Karl August. Sie unterstützten die Kunst, Literatur und Wissenschaft. Auf Einladung des Herzogs Karl August kam Johan Wolfgang Goethe zu einem Besuch nach Weimar und Weimar wurde ihm zu seiner zweiten Heimat.
Nach Weimar wurde auch Johan Gottfried Herder berufen. Herder war der Lehrer und Jugendfreund von Goethe. Er war der Kritiker, Philosoph und Dichter.
Im Jahre 1799 kam schließlich der Dichter Friedrich Schiller nach Weimar. Die Freundschaft mit Goethe trug ihre schönsten Früchte. Die Aufführungen von Schillers Dramen im Hoftheater waren Höhepunkte des damaligen Theaterlebens.
Am Theaterplatz dominiert das Gebäude des Deutschen Nationaltheaters. Vor dem Theater steht das Goethe-Schiller-Denkmal, das die Freundschaft beider Dichter symbolisiert. Der Autor ist Rietschel, der bekannte Bildhauer des 19. Jahrhunderts.
Im Weimar befinden sich viele Baudenkmäler, die uns an diese berühmten Seiten dieser Stadt erinnern.
In der heutigen Schillerstraße befindet sich das Schillerhaus. Hier schrieb Schiller seine letzten Dramen „Wilhelm Tell“ und „Demetrius“ und hier starb er.
Am Platz Frauenplan gibt es das Goethehaus, heute das Goethe-Nationalmuseum. Hier trafen sich bedeutende Dichter und Künstler aus aller Welt. Früher lebte Goethe im Gartenhaus. Hier ist auch sein Arbeitszimmer.
Auf dem Weimarer Friedhof befindet sich die Goethe-Schiller-Gruft, wo Goethe und Schiller begraben wurden.
Die Dominante Weimars ist Herderkirche. In dieser Kirche wirkte Herder als Priester. Seine literarischen und philosophischen Werke gehören zu den bedeutendsten Werken des deutschen Humanismus.
In Weimar gibt es auch Weimarer Schloss. Im Schlossmuseum befinden sich Werke der deutschen Kunst vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Im 19. Jahrhundert begann eine weitere künstlerische Epoche Weimars und zwar eine musikalische. In Weimar lebte und wirkte Franz Liszt. Er wirkte hier als Kapellmeister. Fast 20 Jahre lebte dieser große Komponist und Klaviervirtuose im sogenannten Liszt-Haus. Dieses Haus befindet sich nicht weit von dem Weimarer Park, wo Goethe Gartenhaus ist.
Nicht weit von Weimar entfernt befand sich das Konzertrationslager Buchenwald. Heute ist hier eine Gedenkstätte für die Opfer des Faschismus.
Sturm und Drang und klassische deutsche Literatur
Sturm und drang war eine literarische Bewegung vor allem junger Autoren, die für Freiheit kämpften und gegen den Absolutismus protestierten. Ihre Helden waren sensibel, oft einsam und unglücklich (Goethes Werther). Man schrieb vor allem Dramen.
Als Vertreter der deutschen klassischen Literatur gelten Goethe und Schiller. Für diese Periode ist vor allem der Humanismus charakteristisch. Im Unterschied zur Sturm-und-Drang-Periode wollen die Autoren nicht mehr kämpfen, die Literatur soll den Menschen erziehen, in den „Bildungsromanen“ spielt die Ausbildung des Helden eine entscheidende Rolle. Die Dramen sind in Versen geschrieben, zum Beispiel „Wallenstein“, „Maria Stuart“ oder „Roman in Versen“.
Johan Wolfgang Goethe
Johan Wolfgang Goethe ist im Jahre 1749 in Frankfurt geboren. Er studierte in Leipzig, wo Auerbachs Keller ist. Auerbachs Keller ist eine Wienstube in Leipzig, wo Goethe seinen Urfaust geschrieben hat. Später studierte er in Straßburg. Dann wurde Jurist. Sein erstes bekanntes Drama „Götz von Berlichingen“ ist vom Sturm und Drang beeinflusst. Später entstand der „Urfaust“, die erste Variante vom „Faust“. Goethe verliebte sich und schrieb ein Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“. 1775 wurde nach Weimar eingeladen und wurde Geheimrat des Herzogs Karl August. Später reiste er nach Italien oder in die Schweiz. Er führte das Weimarer Hoftheater. Die Freundschaft mit Schiller begann in Weimar und brachte ihre Zusammenarbeit. Er schrieb viele Werken, zu Beispiel „Wilhelm Meister“, „Die Wahlverwandtschaften“ oder „Prometheus“. Mit 74 hat er wider verliebt in Ulrike von Levetzow, die er in Marienbad und Karlsbad traf und die er heiraten wollte. Die Reaktion auf diese Liebe war die Gedichtsammlung „Marienbader Elegie“. 1831 wurde „Faust“ beendet, der erst nach Goethes Tod in 1832 veröffentlicht wurde.
Faust
Goethes Drama „Faust“ zählt zu den Meisterwerken der deutschen klassischen Literatur.
Der Hauptheld, Doktor Faust, ist ein Mensch, der nie zufrieden ist. Mephistopheles ist ein Teufel, der sich mit Gott streitet. Faust und Mephistopheles machen eine Wette. Mephistopheles soll ihm dienen und alles Möglichen zeigen und anbieten. Wenn Faust zufrieden je sein wollte, dann bedeutet das, dass Mephistopheles gewonnen hat. Der Teufel will einen Vertrag schließen und mit Fausts Blut unterzeichnen lassen. Die zweite Bearbeitung dieser Tragödie endet nicht tragisch. Faust gewinnt schließlich die Wette und wird erlöst.
Erlkönig
Der Vater mit seinem Kind reitet durch Nacht und Wind. Erlkönig und seine Töchter locken ihn, aber der Vater sagt, dass es nur ein Nebelstreif ist und die Töchter nur die alten Weiden sind. Der Vater bemüht sich um die Beruhigung seines Kindes. Aber er hat auch ein Schreck bekommen, so reitet er schnell. Er hält in den Armen das ächzende Kind und drückt ihn. Aber wenn sie den Hof erreichen, das Kind ist tot.
Friedrich Schiller
Friedrich Schiller wurde 1759 in Marbach geboren. Sein Vater war Offizier. Schiller sollte nach dem Wunsch seines Vaters an der Militärakademie studieren, aber er war dort unglücklich. Trotzdem wurde er Militärarzt. 1781 wurde sein erstes Drama „Die Räuber“ aufgeführt. Nach der Premiere musste er fliehen, weil Hauptheld Karl Moor gegen Tyrannei und Despotismus kämpft. Später wurde er Theaterdichter in Mannheim und schrieb die bürgerliche Tragödie „Kabale und Liebe“. Eigene Zeit lebte er in Weimar, wo er Goethe kennen lernte. Zu seinen bekanntesten Dramen gehören „Wallenstein“, „Die Jungfrau von Orleans“, „Die Brat von Messina“ oder „Wilhelm Tell“. Er schrieb auch historische Werke, zu Beispiel „ Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs“ oder „Die Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen“. Schiller starb 1805 und wurde in Weimar begraben.
Der Handschuh
Der Handschuh ist ein Gedicht aus Mittelalter. Die Adeligen sind an einen Hof, sie sitzen im Altan und warten auf das Kampfspiel. Verschiedene Raubtiere kommen aus dem Zwinger. Sie sind gefährlich, trotzdem schickt Fräulein Kunigunde den Ritter Delorges in den Zwinger, weil sie ihren Handschuh unter die Tiere fallen ließ. Delorges bringt ihren Handschuh zurück. Alle sind überrascht und loben ihn. Er erwartete aber kein Lob und verlässt seine Dame, weil er erst jetzt erkannt hat, wie Kunigunde wirklich ist: schön, aber gefühllos. Die Idee dieses Gedichtes ist, dass man nicht mit anderen Leuten spielen soll.