Prag
Prag ist die Hauptstadt der Tschechischen Republik. Es erstreckt sich an beiden Ufern des Flusses Moldau und zählt etwa 1,2 Millionen Einwohner. Es ist ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes. In Prag haben der Präsident, die Regierung, das Parlament, sowie viele staatliche Institutionen und Organisationen ihren Sitz. Hier gibt es die Botschaften aller Staaten, mit denen die Tschechische Republik diplomatische Beziehungen unterhält. Im Jahre 1348 wurde in Prag die erste Universität in Mitteleuropa, die heutige Karlsuniversität, gegründet. Prag verfügt über eine Menge von Theatren, Konzertsälen, Messen, Galerien, Ausstellungsfächen und Unterhaltungszentren.
Prag ist eine Stadt mit reicher Geschichte. Den gröten Aufschwung erreichte es unter der Herrschaft Karls IV., des Königs von Böhmen und Kaisers des Römischen Reiches. Die Gründung von Prag ist der Sage nach mit Fürstin Libuše verbunden. Sie voraussagte, dass der Ruhm dieser Stadt wird die Sterne anrühren.
Prag zählt heute zu den schönsten und interessantesten Städten Europas. In aller Welt ist Prag als das ?Goldene? oder ?Hunderttürmige? Prag bekannt. So nennt man die Stadt wegen ihrer zahlreichen historischen Bauenkmäler aus allen Epochen und wegen ihrer Kirchturmspitzen und Kupplen. Den meisten Touristen begegnen wir im alten Stadtkern. Er steht unter dem Denkmalschutz.
Das Zentrum der Altstadt bildet der Altstädter Ring. Er ist von vielen in verschiedenen Baustilen erbauten Häusern mit farbigen Fassaden und schönen Giebeln umgeben. Zu den schönsten gehören das gotische Haus ?Zur Steinernen Glocke? und das benachbarte Kinský-Palais, vielleicht der schönste Rokokobau in Prag. Der bekannteste Bau hier ist dagegen das Altstädter Rathaus mit der astronomischen Aposteluhr des Uhrmachers Hanuš. In der gegenüberliegende gotische Teynkirche liegt der bekannte Astronom Tycho de Brahe begraben. In der Mitte des Platzes finden wir das Jan-Hus-Denkmal.
Vom Platz weg führen zwei schöne Straen. Die Celetná-Strae bildet mit dem Altstädter Ring den ersten Teil des Königswegs, die am gotischen Pulverturm nahe dem Platz der Republik beginnt. Die Pariser Strae mit ihren Sezessionswohnhäusern führt uns zu den wertvollsten Denkmälern der alten jüdischen Stadt: zum alten Jüdischen Freidhof und zu der Altneusynagoge.
Beide Ufer der Moldau werden durch viele Brücken miteinander verbunden. Die älteste und schönste von ihnen ist die Karlsbrücke. Diese gotische Brücke aus dem 14.Jh. wurde mit dreiig schöne Barockstatuen und Statuengruppen geschmückt
Zum Kern des alten Prag gehört auch die Kleinseite. Wahrzeichen der Kleinseite ist die barocke Nikolauskirche der Architekten Santini, Diezenhofer und Lurago auf dem Kleinseitner Ring.
Wenn wir die Neruda-Strae hinaufgehen, gelangen wir zum Hradschinplatz. Von hier aus ist eine schöne Aussicht auf das historische Prag. Auch das Schwarzenberg-Palais, das zur Zeit das Militärmuseum beherbergt, und das Erzbischöfliche Palais mit der prachtvollen Rokokohauptfassade sind beachtenswert.
Dann können wir das Areal der Prager Burg betreten. Dieser ursprüngliche Sitz böhmischer Fürsten und Könige wurde später zum Amtsitz des Präsidenten der Republik. Der monumentale Bau umfat drei Höfe und über 700 Räume. Am berühmtesten sind zwei Säle: der spätgotische Wladislawsaal, der v.a. mit der festlichen Wahl des Präsidenten verbunden ist, und der Spanische Sall, der den repräsentativen staatspolitischen und kulturellen Zwecken dient.
Die Dominante bildet der gotische Sankt Veitsdom. Dieses Werk wurde erst im Jahre 1929 beendet. Für den Bau des Domes haben sich v.a. zwei bedeutende Baumeister verdient gemacht: Matthias von Arras und Peter Parler. In der Kronkammer werden die Krönungskleinodien Böhmens aufbewahrt. In der Königskrypta sind dann die Sarkophage und Särge böhmischer Herrscher zu sehen.
Weitere Anziehungspunkte des Areals sind die romanische St.-Georgs-Basilika, der Königsgarten und das im Renaissancestil erbaute Königliche Lustschlo Belvedere, von dem die bekannte Singende Fontäne steht. Im Goldenen Gächen mit seinen kleinen, reizvollen Häuschen können die Touristen geschmackvolle Souvenirs kaufen.
Das Herz des heutigen Prag ist der Wenzelsplatz. Am Ende des Platzes steht das Neurenaissancegebäude des Nationalmuseums, in dem sich historische und naturwissenschaftliche Sammlungen befinden. Im oberen Teil des Platzes steht auch die Reiterstatue des böhmischen Fürsten St. Wenzel.
Vom unteren Teil des Platzes aus können wir zwei beaknnte Prager Straen sehen: die Nationalstrae und die Strae Am Graben. Durch die Strae Am Graben kommen wir zum Pulverturm. Gleich nebenan steht das im Jugendstil erbaute Repräsentationshaus mit dem bekannten Smetana-Saal, in dem v.a. Konzerte klassischer Musik stattfinden.
Die Nationalstrae führt uns bie zum Moldauufer. Das berühmeteste Gebäude dort ist das Nationalthearter. Ein neorenaissance Gebäude, von J.Zítek aus Gesamtnationalsammlungen in den Jahren 1868-1891 erbaut und nach dem Brand dann in den Jahren 1881-1883 renoviert.
Wir könnten noch den Touristen auch der Karlsplatz mit Neustädter Rathaus und die sagenumwobene Burg Vyšehrad empfehlen. Die Grünanlagen verbergen ebenfalls eine Reihe von Baudenkmäler, u.a. die St.-Martins-Rotunde. Hier ist auch der Ehrenfreidhof mit Slavín, Grabstätte bedeutsamer Persönlichkeiten der nationalen Kultur und Wissenschaft. Eine der besten Aussichten auf die ganze Stadt bietet der Aussichtsturm auf dem Petřín-Hügel.