Gesundheit
Ich bin eigentlich ein recht gesunder Mensch. Ich hatte die üblichen Kinderkrankheiten. Als ich klein war, habe ich vielmal der Scharlach und die Mittelohrentzündung. Zu weiteren Kinderkrankheiten gehören auch Masern, Windpocken, Röteln und Ziegenpeter, aber die ich nicht hatte. Mit 6 Jahren machte ich auch die Mononukleosa durch, das war die sehr schwere Erkrankung. Ich musste eine strenge Diät einhalten, ich durfte nicht turnen und musste auch in die Kurorte fahren. Sonst habe ich keine Beschwerden. Ich brach mich niemals mein Bein oder meinen Arm und wurde niemals operiert.
Manchmal im Frühling oder im Herbst habe ich üblichen Krankheiten, zum Beispiel Grippe, Angina oder nur Erkältung.
Aber einmal habe ich Grippe. Ich bin fast immer gesund und keine Krankheit legt mich nicht. Das war Zeit der Grippeepidemie und ich war krank.
Seit einigen Tagen fühlte ich mich nicht wohl. Trotzdem ging ich zur Schule, ich wollte nicht fehlen. Es kratze mir im Hals. Während des Tages begann ich müde und schläfrig zu fühlen.
Nach dem Unterricht ging ich nach Hause, brühte mir einen Tee, süßte ihn mit Bienenhonig, schluckte eine Tablette und legte mich ins Bett, um tüchtig zu schwitzen. Ich war überzeugt, dass ich mich allein auskurieren kann, übrigens wie immer.
Am nächsten Tag war ich ein bisschen heiser, hustete und schnäuzte. Ich hatte Kopfschmerzen fühlte mich zerschlagen. Ich nahm das Thermometer, steckte es unter den Arm und wartete 5 Minuten. Nachdem ich das Thermometer herausgenommen hatte, zeigte es 38,5 Grad, das war eine hohe Temperatur, das war Fieber.
Ich entschied mich zum Arzt zu gehen. Meine Ärztin hat Sprechstunde täglich, so musste ich nicht ins Ordination anrufen.
Als ich den Warteraum betrat, wurde mir klar, dass ich dort mindestens eine Stunde warten muss. Der Warteraum war voll von Patienten. Ich setzte mich auf einen freien Stuhl, schrieb mich auf die Liste, wo waren alle Patienten unterschreiben, wie sie gekommen hatten. Nach einer Dreiviertelstunde rief die Krankenschwester: „Der Nächste, bitte! Fräulein Horáčková.“ Ich war endlich dran.
Ich betrat das Sprechzimmer und dort saß meine Ärztin. Sie fragte mich gründlich aus. Sie wollte wissen, was mir fehlt, wo es mir wehtut, ob ich meine Temperatur gemessen hatte, ob mir der Hals beim Schlucken wehtut, seit wann ich Schnupfen und Husten habe usw. Ich musste den Oberkörper frei machen. Die Ärztin begann mich zu untersuchen. Sie horchte mein Herz ab und klopfte die Lungen ab. Bald sollte ich tief atmen, bald nicht atmen. Ich musste auch die Mund öffnen, die Zunge zeigen und „A“ sagen. Die Ärztin sah mir in den Hals.
Nachdem ich mich wieder angezogen hatte, stellte sie die Diagnose. Ich hatte Grippe. Sie verschrieb mir Medikamente: ein Mittel gegen Husten und Nasentropfen. Ich bedankte mich bei ihr und verließ das Sprechzimmer.
Ich holte die Medikamente in der Apotheke ab und ging nach Hause.
Ich blieb die ganze Woche im Bett liegen. Früh und abends maß ich meine Temperatur. Zweimal täglich schluckte ich Tabletten. Ich trank heißen Tee mit Zitrone und schwitze.
Nach vier Tagen hatte ich wieder Appetit auf Essen. Zum Glück war ich schon fieberfrei.
Am Montag früh ging ich zur Ärztin und dann konnte ich wieder zur Schule gehen.
Wir haben zu Hause ein paar Medikamenten in unsere Hausapotheke. Das sind vor allem rezeptfreie Arzneien, Tabletten gegen Husten, Kopf- und Magenschmerzen, Desinfektionsmittel, Borwasser, Salbe, Tierkohle, Speisesoda, Abführmittel, aber dort befindet sich auch Thermometer, Heftpflaster, Watte, Schnellverband und elastische Verband.
In unsere Stadt haben wir eine Poliklinik mit vielen Abteilungen, ein Krankenhaus, ein Zahnambulatorium, viele praktischen Ärzte, Fachärzte und Zahnärzte.
Heute kommen auch andere Beschwerden, die allgemein als Zivilisationskrankheiten bezeichnet werden. Das sind vor allem Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Nervenkrankheiten, Depressionen, hoher Blutdruck, Kreislaufstörungen, Herzinfarkt, Erkrankungen der Atemwege, Obesität, Diabetes oder Allergie, aber auch Schwerhörigkeit und Schwachsichtigkeit. Diese Krankheiten haben verschiedene Ursachen. Erstens sind das: falsche Ernährung, sitzende Tätigkeit, Bewegungsmangel, nervliche Überlastungen und Vitaminmangel. Die Leute, vor allem die jungen Leute, hören die Musik zu laut oder sitzen zuviel von dem Computer und von dem Bildschirm. Man soll mehr Obst und Gemüse einnehmen, gesund leben, seine Arbeit besser organisieren und sich mehr bewerben, zum Beispiel turnen, laufen, joggen, schwimmen oder Radfahren.
Unter dem Begriff „gesund leben“ kann jemand nichts vorstellen. Die Lebensweise hat einen Zusammenhang zwischen Gesundheit, Bewegung und Ernährung. Man soll regelmäßig Sport treiben, viel Bewegung an frischer Luft haben, sich bei einem Hobby ausruhen, viel schlafen und gesund essen. Man soll sich nicht über Kleinigkeiten ärgern, stundenlang vor dem Bildschirm sitzen, rauchen und viel Alkohol trinken.
Als gesunde Ernährung wird mehr verschiedenen Raten empfohlen. Sie betreffen einer gut ausgewogene, abwechslungsreiche, nach den Grundsätzen rationeller Ernährung zusammengesetzte Kost. Man soll mageres Fleisch, Geflügel, Fisch, dunkles Brot, Müsli, Vollkornprodukte, rohes Obst und Gemüse bevorzugen, den Konsum von Süßigkeiten, fettem Fleisch, Knödeln und kalorienreichen Lebensmitteln einschränken, die Nährung reich an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen essen und so viel wie möglich alkoholfreie Getränke zu sich nehmen, aber auch keine zu gewürzten, scharfen Spiesen essen und keinen oder nur wenig Alkohol und Kaffee trinken.