Gesellschaftliches Leben I (in der BRD)
Massenmedien und öffentliche Meinung, Presselandschaft, Hörfunk und Fernsehen, Internet
Bei der Individualkommunikation handelt es sich um den Informationsaustausch zwischen einzelnen Personen (zum Beispiel per Telefon oder E-Mail am Computer). Im Gegensatz dazu steht die Massenkommunikation, die Massenmedien herrstellen. Als Massenmedien werden traditionellerweise Presse, Hörfunk und Fernsehen bezeichnet. Diese Medien werden oft als ?vierte Macht im Staat? bezeichnet.
Die Grenzen zwischen Individual- und Massenkommunikation sind in der letzten Zeit nicht mehr so deutlich.
Das gemeinsame Merkmal der Massenmedien ist, dass sie sich vorwiegend mit aktuellen Inhalten indirekt über ein technisches Mittel (zum Beispiel Funkfrequenzen) einseitig an ein unbegrenztes anonymes Publikum wenden, das aus einigen Tausend, aber auch aus Millionen Einzelpersonen bestehen kann. Dies gilt mit Einschränkungen (fehlende Aktualität, vorwiegend Unterhaltung) auch für den Film, der aber als Massenmedium nur am Rande steht.
Das Internet fällt normalerweise in den Grenzbereich zwischen Individual- und Massenkommunikation. Da aber die Grenzen zwischen diesen Gebieten durch die technische Entwicklung fließend geworden ist, kann man es bereits als Massenmedium bezeichnen.
In der Demokratie werden den Massenmedien Presse, Hörfunk und Fernsehen drei einander zum Teil stark überschneidende Funktionen zugeordnet:
1/ Information, 2/ Mitwirkung an der Meinungsbildung, 3/ Kontrolle und Kritik
Zu weiteren Aufgaben der Medien gehören auch Unterhalten und Bedürfnisbefriedigung.
Presse
früher die Bezeichnung für alle mit der Druckpresse hergestellten Schriften; heute werden als Presse vor allem Zeitungen und Zeitschriften bezeichnet. Der Begriff wird auch als Synonym für die bei Zeitungen und Zeitschriften beschäftigten Journalisten verwendet.
Zeitung
– ein klassisches Massenmedium, das periodisch erscheint und ihre Leser (Abonnenten oder Käufer) über das aktuelle Geschehen informiert.
– wird üblicherweise werktäglich oder täglich („Tageszeitung“) gedruckt.
– enthält Nachrichten und Berichte über (aktuelle) Neuigkeiten aus aller Welt und aus allen Lebensbereichen, dazu Meinungsbeiträge (Leitartikel, Glossen), Unterhaltungsstoff (Feuilleton) und Anzeigen.
– Eine Zeitung gliedert sich meist in mehrere inhaltliche Teile wie Politik, Lokales, Wirtschaft, Sport, Feuilleton und Immobilien. Die einzelnen Segmente einer Zeitung heißen Bücher.
– die Inhalte der Zeitung werden von Reportern, Korrespondenten, Nachrichtenagenturen und Pressediensten geliefert, von der Redaktion, geprüft, nach Sachgebieten (in den richtigen Resort: Politik, Wirtschaft, Kultur usw.) geordnet und publizistisch zur Druckreife vorbereitet.
Zeitschrift
– in regelmäßiger Zeitfolge (wöchentlich, vierzehntäglich, monatlich, vierteljährlich) erscheinende Druckschrift
– die Aktualität ist weniger wichtig als bei einer Zeitung
– orientiert sich mehr auf bestimmte Leserkreise oder Lesesituationen.
Man unterscheidet 1/ Fachzeitschriften, 2/ Berufszeitschriften und 3/ Freizeit-Zeitschriften (Unterhaltungszeitschriften).
Zu den Fachzeitschriften gehören die wissenschaftlichen, kulturellen und auch die wirtschaftlichen Zeitschriften.
Die Berufszeitschriften sind an verschiedene Berufsgruppen, Verbände, Vereine oder Organisationen orientiert.
Am stärksten sind heute die Freizeit-Zeitschriften verbreitet, von denen diese im Vordergrund stehen:
1. illustrierte Zeitschriften
2. auf bestimmte Lesergruppen ausgerichtete Magazine (z. B. für Frauen, Eltern, Jugendliche); Theater- und Filmzeitschriften; politische Zeitschriften
3. Programmzeitschriften für Hörfunk und Fernsehen, die neben dem Programm auch bisschen Unterhaltung anbieten
4. Sex-Magazine und Sex-Wochenblätter
Printmedien in Deutschland
Die Zeitungs- und Zeitschriftenzahl in Deutschland gehört zu den grösten in der Welt:
– Es gibt hier rund 370 Tageszeitungen und cca 9000 Zeitschriften.
– Täglich werden 25 Millionen Tageszeitungsexemplare gedruckt.
– Vier von fünf Erwachsenen lesen regelmäßig Zeitung.
– Die seriösen deutschen Abonnementszeitungen haben eine Gesamtauflage von 18,9 Millionen Stücke, die Boulevardpresse 6,1 Millionen St.
Gegen die Konkurrenz der elektronischen Medien haben sich die Printmedien bislang erfolgreich behauptet. Es hat aber schon der grosse Kampf um Leser zwischen klassischen Printmedien und Internetzeitungen und Zeitschriften begonnen. Seit mehreren Jahren sinkt die Gesamtauflage der Tagespresse kontinuierlich um ein bis zwei Prozent. Auch die Menschen nehmen sich täglich immer weniger Zeit für die Lektüre der Presse und widmen die gesparte Zeit dem Internet.
Zeitungen:
Entsprechend dem Verbreitungsgebiet werden lokale, regionale und überregionale Zeitungen unterscheidet. Man spricht von überregionalen Zeitungen, wenn 15 % der Zeitungsauflage überregional vertrieben wird.
-lokale Presse (verschiedene Stadt- und Bezirkzeitungen)
-regionale Presse (Hamburger Abendblatt, Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
-überregionale Presse (Relativ wenig: Süddeutsche Zeitung, FAZ, Die Welt)
Weiter gibt es:
-Boulevardpresse (Bild)
-Wochenzeitungen (Die Zeit, Die Woche, Bild am Sonntag, Welt am Sonntag)
-Nachrichtenmagazine (Der Spiegel, Focus)
-grosses Zeitschriftenangebot
Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.)
– wurde am 1. November 1949 gegründet
– erscheint überregional und wird in 148 Länder geliefert
– ihre Grundhaltung ist bürgerlich-konservativ
– hat eigenes Korrespondentennetz wie kaum eine andere internationale Zeitung
– besondere Stärken: Seriosität, herausragender Wirtschaftsteil
Süddeutsche Zeitung (SZ)
– erscheint in München
– wird überregional gelesen und ist in 143 Ländern zu beziehen
– gilt als liberal und meinungsfreudig
– zu den Stärken gehört die Reportagenseite ?Seite 3? sowie das ?Streiflicht?, eine tägliche Glosse auf Seite eins
Bild
– professioneller Boulevardjournalismus
– hat Millionenauflage mit fetten Schlagzeilen
– erscheint in Hamburg
– täglich 4,4 Millionen Exemplare verkauft, was von Bild die auflagenstärkste deutsche Tageszeitung macht
– hat hohe Aktualität
Der Spiegel
– Montags erscheinendes wöchentliches Nachrichtenmagazin aus Hamburg
– kritischer Begleiter von Politik und Gesellschaft
– entstand in den Nachkriegsjahren als deutsches Gegner zu US-News-Magazinen
– ist durch investigativen Journalismus und kritische Berichte bekannt
Focus
– dieses Nachrichtenmagazin ist seit 1993 Konkurrent des ?Spiegel?, hat seinen Platz am Markt gefunden
– erscheint jeder Montag in München
– wendet sich an den eher konservativen Teil der sogenannten ?Info-Elite?
– hat sehr großes Themenspektrum, ist fakten-orientiert, aufwendige Infographiken zu fast jedem Thema
– Chefredakteur eröffnet jede Ausgabe mit seinem ?Tagebuch?
Stern
– der ?DonnerstagsKlassiker für die ganze Familie?
– klassische Illustrierte Zeitung für ein breites Lesepublikum und ein großes Altersspektrum
– deckt von Politik bis Lifestyle alle Themen ab
– hat einen hohen Unterhaltungswert
– zu den Stärken gehören gute Reportagen
Die Zeit
– traditionsreichste deutsche Wochenzeitung mit Erscheinungsort Hamburg
– kommt Donnerstags auf den Markt
– im Laufe ihrer 52jährigen Existenz hat ?Die Zeit? immer wieder wichtige öffentliche Diskussionen angestoßen
– neue Dynamik brachte der jetzige Chefredakteur Roger de Weck. Er wagte sich an die Modernisierung des vorwiegend von Akademikern gelesenen Blattes. Ergebniss: die Texte sind kürzer geworden, das Layout luftiger.
Die Woche
– donnerstags erscheinende vierfarbige Wochenzeitung
– orientiert sich auf die junge Intelligenz
– ist sozialdemokratisch orientiert
– 1997 wurde sie in den USA für eine der ?World?s-Best-Designed Newspaper? gewählt
Zu den bekanntesten und von den zirka 9000 Sorten am meisten gelesenen Zeitschriften gehören in Deutschland:
1/ Fachzeitschriften: Computerwoche, ADAC-Motorwelt
2/ Berufszeitschriften: Industrie-Magazin, Produktion, Automotive-Engineering-Partners, Unfallstopp
3/ Freizeit-Zeitschriften:
für Frauen: Die aktuelle, Die neue Woche, Neue Frau, Für Sie, Freundin, Anna, Laura, Sabrina, Bild der Frau, Cosmopolitan, Elle
für Jugend: Bravo, Girls, Mädchen
Programmzeitschriften: Fernsehwoche, TV Duel, TV-Kofler
Kulturzeitschriften: Theater, Cinema
Sexzeitschriften: Praline, Wochenende, Playboy
Hobbyzeitschriften: Hobby und Heim, Schönes Wohnen, Neues Wohnen, Handwerker, Burda Stricken
Die Deutsche PresseAgentur (dpa) ist die größte deutsche Nachrichtenagentur. Ihre Korrespondenten berich-ten in Wort, Bild und Ton rund um die Uhr aus aller Welt. Die dpa erfüllt ihre Aufgabe unparteiisch und unabhängig, ohne Einwirkungen und Einflüsse von Parteien, Regierungen oder Finanzgruppen. Die dpa funktioniert als GmbH. In Deutschland nützen fast alle Tageszeitungen, alle öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und die meisten privaten TVund Hörfunksender die dpa-Dienste. Die dpa beschäftigt rund 950 Mitarbeiter, davon knapp 800 in den Redaktionen. Dazu kommen mehrere tausend freie Journalisten.
Rundfunk
Der Rundfunk in seinen Erscheinungsformen als Hörfunk und Fernsehen ist heute neben Zeitung und Zeitschrift das bedeutendste Medium. Die Bedeutung des Rundfunks liegt in der Möglichkeit, eine sehr große Zahl von Menschen gleichzeitig und sofort zu erreichen. In Ländern mit nichtparlamentarischer Staatsordnung ist der Rundfunk meist als Staatsmedium organisiert; in parlamentarischen Demokratien wie Deutschland haben sich gemischte Rundfunksysteme herausgebildet mit öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunk- und Fernseheinrichtungen. Der Betrieb von Sende- und Empfangsanlagen in Deutschland bedarf einer Lizenz. Neben öffentlich rechtlichen Anstalten sind in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe privater Rundfunkanstalten gegründet worden – sowohl Hörfunk- als auch Fernsehsender.
Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten:
werden hauptsächlich durch Gebühren finanziert. Das Programm besteht hauptsächlich aus Informations-, Bildungs- und Kultursendungen.
-ARD (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der BRD)
Während nach dem zweiten Weltkrieg die Sowjetische Besatzung die Medienstruktur im Osten zur ideologischen Gleichschaltung nutzte, legten die westlichen Alliierten die Grundlagen für einen freien öffentlich-rechtlichen Rundfunk, ohne weitgehende staatliche und wirtschaftliche Einflußnahme, nach dem Modell des britischen Senders BBC. Die ARD hat föderative Strukturen, d.h. sie besteht aus 11 verschiedenen Landesrundfunkanstalten.
Die Verantwortung wurde nicht vom Bundesstaat getragen, sondern ausschließlich von den Ländern. Neben den Hörfunkprogrammen, den einzelnen regionalen Programmen der Länder wurde schließlich seit 1954 gemeinsam das Programm des Ersten deutschen Fernsehens ausgestrahlt.
-ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen)
Gegen Ende der Fünfziger Jahre hielten viele CDU-Politiker ihre Darstellung in der ARD für zu einseitig. Deswegen wurde im Jahre 1961 ZDF gegründet.
Im Unterschied zur ARD ist das ZDF mit seinem Sendezentrum in Mainz zentralistisch aufgebaut. ARD und ZDF sind an den Sendern 3Sat, Arte und Phoenix beteiligt.
Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten werden oft wegen starkem parteilichen Einfluß kritisiert.
Der private Rundfunk
In den achtziger Jahren war es durch die Entwicklung der Übertragungsetchnik schließlich möglich, die Sendefrequenzen und somit die Programmzahl zu erhöhen. Ein neuer Rundfunkstaatsvertrag beschloß die duale Rundfunkordnung ( Nebeneinander von privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten).
So begannen die privaten Programmanbieter ihre Sendungen mit em Kabelfernsehpilotprojekt am 1. Januar 1984.
Im totalen Gegensatz finanzieren sich die privaten Rundfunkanstakten ausschließlich durch Werbung.
Die Privaten sollten Anforderungen an Programmvielfalt (Meinungsvielfalt) erfüllen, der Maßstab wird aber nicht so hoch angelegt.
Das Programm der Privaten ist stark unterhaltungsorientiert. Aufgrund der wirtschaftlichen Abhängigkeit muss man sich programmlich oft dem Massengeschmack beugen.
Die größten Konkurrenten und ersten Privat-Sender (Fernsehen) sind RTL und Sat 1.
Inzwischen ist der Fernseh-Markt für Vollprogramm-Sender aufgewachsen, es kommen immer mehr Kanäle auf den Markt.
Neben RTL (RTL 1, RTL 2) und Sat 1 gehören zu den erfolgreichsten Fernsehen: PRO 7, VOX, Kabel 1, Premiere, DSF, VIVA.
Private Radios: z.B. RTL-Radio (30 verschiedene Programme), Antene Bayern, Radio Inn, Radio Gong, Radio Chari-Vari, Radio Arabelle
INTERNET
Das Internet ist ein Zusammenschluß von lokalen Netzwerken. Die Besitzer dieser lokalen Netzen stellen seine Informationen und Dienste zur öffentlichen Verfügung.
Als man das Internet entwickelte, hatte wohl niemand gedacht, schon gar nicht das Amerikanische Militär, dass es solch einen Boom geben würde.
In den letzten Jahren hat sich das Internet unglaublich schnell entwickelt, was wohl auch daran lag, dass Privatleute es sich jetzt auch leisten können und es so für alle interessanter wurde. Heutzutage gibt es die unterschiedlichsten Internet- Anbieter mit den verschiedensten Angeboten.
Im Frühling 2003 hat die Online-User Zahl in Deutschland die 20 Milionen Grenze überschritten und die Zahl wächst mit jedem Tag. Wer einmal den Luxus des Internets kennengelernt hat, der möchte es sicher nicht wieder hergeben, weswegen das World Wide Web auch immer wichtiger für die großen Firmen und Unternehmen wird.
Es nimmt auch immer mehr die Rolle des Fernsehens ein, wobei es noch lange nicht so weit ist, dass es das Fernsehen ersetzen könnte. Und trotzdem können heutzutage bereits Filme und Konzerte übers Internet angeschaut werden. Auch Musik kann runtergeladen werden, sogar kostenlos bei speziellen Programmen wie Napster. Das bringt den Plattenfirmen natürlich riesengroße Verluste.
Studien haben bewiesen, dass in den letzten Jahren besonders die Zahl der Jugendlichen Internet- Nutzern stark angestiegen ist, trotzdem ist das neue Kommunikationsmedium Internet nicht nur für junge Leute.
Schon jetzt hat das Internet einen wichtigen Stellenwert im Gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. Informationen über Politik und Wirtschaft können sofort nach Geschehen ins Netz gestellt und jedermann zugänglich gemacht werden. Nachrichten können schnellst möglich übertragen werden und die Fernsehstationen oder Zeitungen sind längst nicht so aktuell wie das Internet.
Firmen, Schulen und Privatpersonen repräsentieren sich im Internet und machen es zum größten Informationszentrum der Welt.
Doch das Internet ist, besonders für junge Leute, nicht nur zur Informationen- Suche nützlich. Es gibt etliche Dinge mit denen man sich die Zeit im Internet vertreiben kann, wie z.B. das Chatten oder Online- spielen.
Internet wird sehr oft als einfache Post benutzt.
Zu den bekanntesten Internetsuchern in Deutschland gehören:
Google, Altavista, www.suchen.com, Yahoo..
Offizielle Staatsseiten: www.deutschland.de, www.bundespraesident.de, www.bundestag.de
Internetauktionen: www.ebay.de