Feste und Bräuche
Wer von uns würde nicht gern feiern? Während des Jahresablaufs gibt es dazu viele Gelegenheiten. Es sind sowohl besondere Tage im persönlichen Leben (Kindstaufe[1], Geburtstag, Namenstag, Hochzeit u.a.[2]) als auch offizielle Feiertage und verschiedene örtliche Volksfeste[3].
Zu den Festen, auf die man sich vielleicht am meisten freut, gehören Weihnachten[4] und Ostern[5]. Beide haben ihren Ursprung[6] in der vorchristlichen[7] Zeit, aber mit der Verbreitung[8] des Christentums[9] wurden sie zu wichtigen kirchlichen[10] Festen.
1. Es weihnachtet[11]
Vier Wochen vor dem 24. Dezember beginnt der Advent, eine schöne Zeit der Freude[12] und der Vorbereitung auf Weihnachten.
In den deutschsprachigen Ländern ist sie mit dem Weihnachtsmarkt[13] verknüpft[14]. Er wird zu Beginn der Adventszeit in allen größeren Städten eröffnet. Da[15] es bei uns kaum einen echten Weihnachtsmarkt gibt, fahren viele Leute alljährlich nach Österreich oder nach Deutschland, um[16] dort die herrliche[17] Vorweihnachtsatmosphäre zu erleben[18].
In der Stadtmitte, mitten auf dem Marktplatz, ragt[19] ein riesiger[20], mit Kerzen[21] und anderem Baumschmuck[22] geschmückter[23] Christbaum[24] empor. Um den Baum herum stehen viele festlich[25] geschmückte[26] Stände[27], die ein kleines Budenstädtchen bilden. Überall riecht[28] es nach Tannengrün[29]. Es erklingen[30] alte Weihnachtslieder oder schöne Weihnachtsmusik.
Die Leute bummeln über den Weihnachtsmarkt, von einem Stand zum anderen. Sie kaufen oder bewundern die ausgestellten Waren[31]: handbemalte Glaskugeln, kunstvoll geschnitzte Krippen[32] und verschiedene Holzfigürchen. Besonders die Kinder sind voll Begeisterung[33] und entlocken[34] den Eltern etwas zum Naschen[35]: Nüsse, gebrannte Mandeln, kandierte Äpfel, Pralinen, Bonbons, Zuckerwatte und andere Leckerbissen[36], die an den Ständen zu kaufen sind. Wenn man hungrig oder durstig ist, stellt man sich nach Bratwurst und Glühwein[37] an[38]. Wenn das Wetter nicht zu frostig[39] ist, sind zahlreiche[40] Schießbuden[41] und Karussells[42] von den Kindern und Jugendlichen belagert[43].
Auf dem Weihnachtsmarkt sind auch eine Bastelstraße oder Bastelräume[44], wo Kinder unter der Leitung[45] von Fachleuten[46] kleine Geschenke basteln oder das Weihnachtsgebäck[47] selber backen können.
Eine beliebte Figur ist der Weihnachtsmann[48]. Es ist ein alter Mann mit langem Bart[49], rotem Kapuzenmantel und mit einem Sack[50] auf dem Rücken, wo er Geschenke darin hat.
Am schönsten ist der Weihnachtsmarkt abends, wenn alles im Lichterschein[51] blitzt.
Nicht nur der Weihnachtsmarkt und die Geschäftsauslagen[52] erinnern[53] uns daran, dass es weihnachtet. In den weihnachtlich geschmückten Kirchen hängen die Adventskränze[54]. Auch in den Wohnungen darf dieser aus grünen Zweigen gewundene Kranz[55] mit vier dicken, roten Kerzen[56] und roten Bändern[57] nicht fehlen. Er wird am Lüster befestigt[58]. An jedem Adventssonntag kommen die Familienmitglieder[59] zum Kaffeetrinken zusammen. Es wird immer eine Kerze angezündet[60], so dass am vierten Advent alle vier brennen[61].
Die Wohnungen werden noch mit dem Tannengrün, besser gesagt mit Kiefern-[62] oder Fichtenzweigen[63], geschmückt. Man findet auch z. B. einen Leuchter[64] und verschiedene Holzfiguren, von denen der Nussknacker[65] am typischsten ist.
Eine besondere Spezialität für Kinder ist der Adventskalender. Das kann ein doppeltes Blatt stärkeres Papier sein. Im vorderen Blatt befinden sich 24 Fensterchen. Jedes von ihnen verbirgt[66] eine Überraschung[67], meistens ein Stück Schokolade. An jedem Tag, bis zum Heiligen Abend[68], öffnen die Kinder ein Fensterchen und nehmen die Schokolade heraus. So wird ihnen das Warten auf das Christkind ein bisschen verkürzt.
Die Kinder freuen sich noch auf einen anderen Tag – den 6. Dezember. Es ist der Nikolaustag. Am Abend vorher besucht der Nikolaus zusammen mit dem Engel und dem Teufel die Familien. Die Eltern sollen sagen, ob ihre Kinder während des ganzen Jahres brav waren. Die Kinder sollen ein Gedicht aufsagen[69] oder ein Lied singen. Dann werden sie vom Nikolaus beschenkt. Manchmal haben sie Angst vor dem Teufel, denn er droht[70] mit der Rute[71] und rasselt[72] mit der Kette. Sehr oft hört man jedoch überall viel Lachen, weil die Kinder entdecken[73], dass der Nikolaus und die zwei anderen nur verkleidete Verwandte oder Freunde ihrer Eltern sind.
Fragen:
- Wann beginnt der Advent?
- Wann und wo wird der Weihnachtsmarkt eröffnet?
- Wie sieht der Weihnachtsmarkt aus?
- Was kann man an den Verkaufsständen kaufen?
- Welche Attraktionen werden da den Kindern angeboten?
- Wie sieht der Weihnachtsmann aus?
- Womit werden die Wohnungen geschmückt?
- Warum wünschen sich viele Kinder einen Adventskalender?
- Mit welchem Brauch ist der Nikolaustag verknüpft?
- Erklären Sie den Ausdruck „es weihnachtet“!
2. Weihnachten
Nach der Vorweihnachtszeit kommt endlich der Heilige Abend. Die Christen[74] feiern an diesem Tag, dem 24. Dezember, die Geburt Jesu Christi.
Vormittags wird der Weihnachtsbaum geschmückt. Früher war es eine Tanne, später eine Fichte und in der letzten Zeit wird die Kiefer immer beliebter, weil sie sich in den warmen Wohnungen am längsten hält. Immer mehr Leute kaufen sich einen Baum im Topf, den sie später in den Garten pflanzen[75] können. Kleine Lichterbäume sind auch auf den Balkons oder in den Gärten zu sehen.
Zum traditionellen Baumschmuck gehören Glaskugeln, Glasspitzen, Kerzen, Wunderkerzen, Engelshaar, Weihnachtsketten, Pfefferkuchen[76], Schokoladenfiguren, aber auch Äpfel, Nüsse und selbstgemachter Baumschmuck, wie z. B. Strohsterne[77] oder das Hefegebäck[78].
Zu Mittag isst man nur ein einfaches[79] Gericht. Das hat auch seinen Grund[80]. Früher war dieser Tag ein Fastentag[81]. Man durfte nichts essen. Die Eltern haben ihren Kindern versprochen, dass sie abends ein goldenes Schweinchen sehen können, wenn sie den ganzen Tag gefastet haben. Nachmittags gehen viele Leute in die Kirche, um sich die Weihnachtskrippe anzuschauen.
Gegen Abend erreicht[82] die festliche Stimmung[83] ihren Höhepunkt[84]. Gegen 18 Uhr setzt sich die ganze Familie an den festlich gedeckten[85] Tisch, um zu Abend zu essen. Die Speisen sind traditionell: Fischsuppe und panierter[86] Karpfen mit Kartoffelsalat. Dann probiert man Plätzchen, Pfefferkuchen, Apfelstrudel, man isst auch Obst, knackt Nüsse usw.
Nach dem Abendessen beginnt die Bescherung[87]. Es klingelt das Glöckchen, die Kerzen am Christbaum werden angezündet, man singt Weihnachtslieder. Unter dem Weihnachtsbaum liegen schön eingepackte Geschenke, die später verteilt[88] werden. Den kleinen Kindern erzählt man, dass sie vom Christkind oder vom Weihnachtsmann sind. Alle anderen wissen gut, dass man sich gegenseitig[89] beschenkt.
Mit Weihnachten sind auch zahlreiche Bräuche[90] verbunden[91]. Sie geraten leider allmählich[92] in Vergessenheit. Einige davon werden noch gepflegt[93]: Apfelschneiden, Pantoffelwerfen oder ein Kuss unter dem Mistelzweig, der Glück bringen soll.
Spät in der Nacht geht man in die Kirche zum Gottesdienst[94], zur Christmesse[95]. Der Heilige Abend geht langsam zu Ende.
Die weihnachtliche Stimmung dauert noch am 25. und 26. Dezember, dem ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag. Verwandte, aber auch Freunde oder gute Bekannte kommen an diesen Tagen zusammen. Man isst Gänse-[96] oder Putenbraten[97], dann sitzt man oft am Weihnachtsbaum, trinkt Kaffee, kostet das Weihnachtsgebäck und den Stollen. Man erzählt dabei, wie man den Heiligen Abend verbracht hat und was man vom Christkind oder vom Weihnachtsmann bekommen hat.
Erst am 6. Januar, dem Heiligen Dreikönigstag, wird der Christbaum abgeschmückt.
Fragen:
- Wie nennt man den 24., 25., 26. Dezember und den 6. Januar?
- Was feiern die Christen zu Weihnachten?
- Was gehört zum traditionellen Baumschmuck?
- Warum wird die Kiefer als Christbaum immer beliebter?
- Welche traditionellen Speisen werden am Heiligen Abend und an den Weihnachtsfeiertagen gegessen?
- Wann und wie verläuft die Bescherung?
- Womit schließt der Heilige Abend?
3. Silvester, Neujahr
Der 31. Dezember, der Silvestertag, ist der letzte Tag im Jahr. Während Weihnachten überwiegend[98] zu Hause im engen Familienkreis gefeiert wird, feiert man Silvester gern in Gaststätten, Wochenendhäusern oder im Gebirge. Zur Silvesterparty werden Freunde und Bekannte eingeladen. Ob[99] zu Hause oder im Restaurant feiert man den Jahreswechsel[100] lustig und laut. Man isst und trinkt, tanzt und singt, spielt verschiedene Spiele oder sieht fem.
Um Mitternacht knallen[101] Champagnerkorken, man füllt die Gläser mit Sekt, stößt aufs Neue Jahr an und wünscht sich viel Glück. Dann gehen vor allem junge Leute hinaus auf die Straße oder auf den Balkon. Dort werden verschiedene Feuerwerkskörper[102] abgebrannt[103]. Der Lärm[104] hat seine historisch-mythologischen Quellen[105]. Ursprünglich[106] sollte man damit böse Geister[107] vertreiben[108].
Der Rutsch[109] ins neue Jahr ist auch mit guten Vorsätzen[110] verbunden. Man nimmt sich vor, manches anders und besser zu machen. Dabei, sowie bei der Erfüllung aller unserer Wünsche, sollen uns verschiedene Maskottchen helfen: das Schweinchen, das Hufeisen[111], der Schornsteinfeger[112] oder das vierblättrige Kleeblatt[113].
Die Silvesterfeier, die bis in die frühen Morgenstunden dauert, kann auch ihre Schattenseiten[114] haben, Durch zuviel Essen kann man den Magen verderben[115] und durch zuviel Trinken kann man am nächsten Tag ganz schön verkatert[116] sein. Kein Wunder, dass man den Neujahrstag zur Erholung[117] nutzt.
Fragen:
- Wie nennt man den letzten Tag des Jahres?
- Wo kann man das Neujahr feiern?
- Wie sieht der Silvesterabend aus?
- Wie begrüßt man das neue Jahr?
- Welche Maskottchen sollen uns Glück bringen?
- Welche Schattenseiten kann die Silvesterfeier haben?
4. Ostern[118]
Ostern ist ein bewegliches[119] Fest. Es wird am ersten Wochenende nach dem Frühlingsvollmond[120] gefeiert, der dem 21. März folgt[121]. Die Christen feiern zu Ostern die Auferstehung[122] von Jesu Christo aus seinem Grab.
Ostern war jedoch seit langem das Fest des Frühlings. Auch die Osterbräuche sind schon vor dem Christentum entstanden[123]. Am Ostermontag gehen die Jungen von Haus zu Haus und schlagen die Mädchen mit Osterruten oder begießen[124] sie mit Wasser. Dafür bekommen sie von ihnen gefärbte, gekochte Eier oder bunte Bänder. In Deutschland bringt der Osterhase[125] bunt bemalte Eier und versteckt[126] sie im Garten, damit die Kinder sie suchen können. Sowohl der Osterhase als auch die Ostereier sind alte Fruchtbarkeitssymbole[127]. Zu Ostern werden die Wohnungen mit grünen Birkenzweigen[128], Osterkränzen und bemalten, ausgepusteten[129] Eiern geschmückt. Auf dem Tisch dürfen nicht das Osterbrot und das Osterlämmchen fehlen.
Fragen:
- Wann feiert man Ostern?
- Was feiern die Christen zu Ostern?
- Mit welchem Brauch ist bei uns der Ostermontag verbunden?
- Was sind alte Fruchtbarkeitssymbole?
- Womit werden die Wohnungen geschmückt?
- Was wird zu Ostern gebacken?
[1] křest
[2] und andere – a další
[3] místní slavnosti
[4] vánoce
[5] velikonoce
[6] původ
[7] předkřesťanský
[8] rozšířením
[9] křesťanství
[10] církevní
[11] vánoce přicházejí / nastávají
[12] těšení se
[13] vánoční trhy (česky zpravidla plurál)
[14] spjat, spojen
[15] protože
[16] aby
[17] nádherný
[18] zažít, prožít
[19] emporragen – tyčit se
[20] obrovský
[21] svíčky
[22] ozdoby
[23] ozdobený
[24] vánoční stromek
[25] slavnostně
[26] ozdobený
[27] stání, stánek
[28] vonět, být cítit
[29] jedlová zeleň
[30] zaznít
[31] vystavené zboží
[32] umně vyřezané jesličky
[33] nadšení
[34] vylákat
[35] mlsání
[36] dobrota, pamlsek
[37] svařené víno
[38] sich anstellen – postavit se do fronty
[39] mrazivý
[40] mnohé
[41] střelnice
[42] kolotoč
[43] obležený
[44] dílna, „kutírna“
[45] vedení
[46] odborníci (singulár – Fachmann)
[47] vánoční cukroví
[48] děda Mráz
[49] vous
[50] pytel
[51] svit světel
[52] výkladní skříň
[53] připomínat
[54] adventní věnec
[55] ze zelených větviček uvázaný věnec
[56] svíce
[57] stuhy
[58] upevněn
[59] členové rodiny
[60] zapálit
[61] hořet
[62] borovicový
[63] smrkové větvičky
[64] svícen
[65] Louskáček – figurka se zabudovanou mechanikou na louskání ořechů
[66] skrývat
[67] překvapení
[68] náš Štědrý večer
[69] přednést
[70] hrozit
[71] metla
[72] rachotit
[73] objevit, poznat
[74] křesťané
[75] zasadit
[76] perník
[77] hvězdy ze slámy
[78] drožďové pečivo
[79] prostý
[80] důvod
[81] postní den
[82] dosáhnout
[83] nálada
[84] vrchol
[85] prostřený
[86] obalovaný
[87] nadílka
[88] rozdělit, rozdat
[89] vzájemně
[90] zvyky
[91] spjat, spojen
[92] postupně
[93] pěstovat, udržovat
[94] bohoslužba
[95] mše
[96] husa
[97] pečená krůta
[98] převážně
[99] ať už …
[100] příchod nového roku
[101] bouchají
[102] zábavná pyrotechnika
[103] odpálit
[104] hluk
[105] pramen
[106] původně
[107] duch
[108] vyhánět
[109] zde: skok
[110] předsevzetí
[111] podkova
[112] kominík
[113] čtyřlístek
[114] stinné stránky
[115] zkazit
[116] mít kocovinu
[117] zotavení
[118] velikonoce
[119] pohyblivý
[120] jarní úplněk
[121] následovat
[122] zmrtvýchvstání
[123] vzniknout
[124] polévat
[125] velikonoční zajíček
[126] schovává
[127] symboly plodnosti
[128] březová haluzka
[129] vyfouknutý