Bildung
Bildung erfährt der Mensch nicht nur in eigens dafür vorgesehenen öffentlichen und privaten Einrichtungen, sondern z.B. auch in der Familie.
Die wichtigsten Einflüsse auf das Bildungswesen, die die Bildungsnachfrage und ?angebot beeinflussen:
1. Demographische Aufbau der Bevölkerung
2. Unterschiedliche Jahrgangsstärken
3. Individuelle Entscheidungen
4. Wirtschaftliche Situation
5. Umsetzung bildungspolitischer Ziele
Deutsches Schulsystem:
§ aufgrund der Kulturhoheit der Länder ist das Schulsystem der Bundesrepublik Deutschland sehr heterogen
§ das Grundgesetz gibt jedermann das Recht, seine Persönlichkeit frei zu entfalten und Schule, Ausbildungsstätte wie Beruf nach den jeweiligen Neigungen und Fähigkeiten frei zu wählen
§ die Bildungspolitik verfolgt das Ziel, jedem einzelnen eine optimale Förderung und eine qualifizierte, seinen Interessen und Fähigkeiten entsprechende Ausbildung zu ermöglichen
§ die Organisation der Schulen ist Sache der einzelnen Bundesländer
§ in Deutschland kann man sich wählen zwischen staatlichen oder privaten Schulen. Und immer mehr Schüler in Deutschland besuchen diese Privatschulen. Die Privatschulen werden von den Bundesländern finanziell unterstützt
1. Kindergarten
– etwa 70 % aller Kinder zwischen drei und sechs Jahre besuchen einen Kindergarten
– Kindergärten werden von der örtlichen Gemeinde, der Kirche oder auch von Privatpersonen unterhalten
– der Besuch eines Kindergartens ist freiwillig
2. Die Grundschule
– in Deutschland besteht die allgemeine Schulpflicht, ab dem sechsten Lebensjahr müssen die Kinder die Grundschule besuchen
– der Schulbesuch ist für die Dauer von neun (bzw. in einigen Ländern zehn) Schuljahren, daran schließt sich bis zum achtzehnten Lebensjahr die Teilzeitschulpflicht an, sofern nicht eine Vollzeitschule besucht wird
– die Grundschule dauert 4 Jahre, dort werden die Kinder in den Fächern Deutsch, Mathematik, Sachkunde, Religion, Sport, Kunst und Musik unterrichtet
– in Deutschland gibt es die Noten 1-6 (sehr gut, gut, befriedigend, ausreichend, mangelhaft, ungenügend)
Nach der Grundschule können sich die Kinder für eine von für weiterführenden Schulen entscheiden:
die Hauptschule, die Realschule, das Gymnasium bzw. die Gesamtschule und die Sonderschule.
3. Die Hauptschule
– ein Viertel der Schüller geht auf die Hauptschule
– sie dauert 5-6 Jahre (je nach Bundesland)
– sie bietet Möglichkeiten zur beruflichen Spezialisierung im Bereich von Handwerk und Industrie
– die Jugendlichen verlassen die Hauptschule mit ca.15 Jahren und beginnen in der Regel eine Berufsausbildung, gleichzeitig müssen sie bis zum 18. Lebensjahr die Berufschule besuchen
4. Die Realschule
– sie dauert 6 Jahre und schließt mit der sg. mittleren Reife oder dem mittlerem Schulabschluss ab
– ermöglicht die Aufnahme in eine technische Schule und den Eintritt in eine mittlere Berufsbahn in der Wirtschaft oder Verwaltung
5. Das Gymnasium
– ein großer Teil der Grundschüler besucht nach dem vierten Schuljahr ein Gymnasium
– zunächst besuchen sie das Gymnasium bis zur Klasse 10, danach entscheiden sie, ob sie zum Abitur drei weitere Jahre absolvieren oder mit der sg. mittlere Reife oder mit dem mittlerem Abschluss abgehen
– im Gymnasium müssen 2 Pflichtfremdsprachen erlernt werden ? meistens Englisch, Französisch oder Latein
– die Klassen 11-13 nennt man Oberstufe ? neben den Pflichtfächern auch Wahlmöglichkeiten
– anstelle der Noten 1-6 gilt in der Oberstufe ein 15-Punktsystem
– neben den Gymnasien mit reformierter Oberstufe gibt es noch Wirtschaftsgymnasien oder Technische Gymnasien. In Deutschland gibt es auch Abendgymnasien, wo man sich neben der täglichen Arbeit in 3-6 Jahren auf die Reifeprüfung (auch Hauptschul- und Realschulabschluss) vorbereiten kann. Das Abitur ist die übliche Voraussetzung für die Aufnahme an eine Universität
– das Abschlusszeugnis des Gymnasiums, das Abitur oder Reifezeugnis berechtigt zum Studium an einer wissenschaftlichen Hochschule – wird in vier Fächern stattfinden. Mit der Abiturprüfung wird das Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife erworben (in der Regel nach 13 Schuljahren, in vier Ländern und darüber hinaus an einzelnen Schulen nach 12 Schuljahren)
– Problem: die Abiturzeugnisse aus den einzelnen Bundesländer sind nicht gleichwert
6. Die Gesamtschule
– in den meisten Bundesländern
– sie umfasst Hauptschule, Realschule und Gymnasium
– von der 5. Klasse bis zum Abitur
7. Die Sonderschule
– es werden hier körperlich oder geistig behinderte Kinder aufgenommen
– Kinder und Jugendliche, die wegen einer Behinderung in den allgemeinen Schulen nicht ausreichend gefördert werden können, werden an Sonderschulen unterrichtet. Es gibt Schulen für die verschiedenen Behinderungsarten. Teilweise werden behinderte Kinder und Jugendliche an Regelschulen in integrierten Klassen unterrichtet. Die Schulpflicht gilt uneingeschränkt auch für sie
8. Andere Schulen
– in einzelnen Ländern gibt es Schularten mit mehreren Bildungsgängen. Zu diesen Schularten zählen die REGELSCHULE (Thüringen), die MITTELSCHULE (Sachsen), die SEKUNDARSCHULE (Sachsen-Anhalt), die INTEGRIERTE HAUPT- UND REALSCHULE (Hamburg), die VERBUNDENE HAUPT- und REALSCHULE (Hessen, Mecklenburg-Vorpommern), die REGIONALE SCHULE (Rheinland-Pfalz) sowie im Saarland die ERWEITERTE REALSCHULE
– Schulen mit ganz anderen pädagogischen Methoden und Strukturen wie z.B. Waldorfschule
Die allgemein bildenden Schulen vermitteln die grundlegenden Bildungsinhalte und Lerntechniken, die beruflichen Schulen eine Grundausbildung oder eine Berufs- oder -fortbildung.
Schüler erhalten nach Beendigung ihrer Schulzeit entweder ein Abgangs- oder ein Abschlusszeugnis mit der Bescheinigung der erworbenen Qualifikation (Abschlussart). Dabei können unter Einbeziehung fachtheoretischer bzw. fachbezogener Bildung an beruflichen Schulen auch ausschließlich oder zusätzlich allgemein bildende Abschlüsse erworben werden.
Duales System
Eine qualifizierte Berufsausbildung ist ein Stück Zukunftssicherung für den Einzelnen wie für die Gesellschaft. In Deutschland findet die Berufsausbildung zu großen Teilen im dualen System mit den beiden Lernorten Betrieb und Berufsschule statt. Die Berufliche Bildung im dualen System mit den Ausbildungsorten Betrieb und Schule hat traditionell in Deutschland eine besondere, hervorgehobene Bedeutung. Sie wird von etwa zwei Dritteln aller Jugendlichen durchlaufen und erstreckt sich auf nahezu alle Bereiche des wirtschaftlichen Lebens.
Das duale System unterscheidet sich von der rein schulischen Ausbildung durch zwei charakteristische Merkmale:
– Lernen findet zum größten Teil nicht in der Schule, sondern in den Produktionsstätten oder Dienstleistungsbetrieben der Wirtschaft, in einem Betrieb, einer Praxis der Freien Berufe oder im öffentlichen Dienst statt.
– Die Ausbildung ist auf zwei Ausbildungsträger verteilt: Betrieb und Berufsschule. Diese unterstehen in Deutschland verschiedenen Zuständigkeiten. Für die Ausbildung im Betrieb gilt Bundesrecht, der schulische Bereich ist Ländersache.
In der Berufsbildungsstatistik werden folgende Ausbildungsbereiche unterschieden:
? Industrie und Handel (einschließlich Banken, Versicherungen, Gast- und Verkehrsgewerbe)
? Handwerk
? Landwirtschaft
? Öffentlicher Dienst Freie Berufe (Rechtsanwälte und Notare, Patentanwälte, Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, Wirtschaftsprüfer, Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker)
? Hauswirtschaft, Seeschifffahrt
Gegenstand der jährlichen Berufsbildungsstatistik ist die berufliche Erstausbildung von Jugendlichen sowie die berufliche Fortbildung, soweit sie auf der Grundlage des Berufsbildungsgesetzes erfolgt. In der Statistik werden die Auszubildenden sowie die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge jeweils zum Stichtag 31. Dezember erhoben.
Die Hochschule
Die älteste deutsche Hochschule, die Universität Heidelberg, wurde 1386 gegründet. Neben Universitäten, die vor allem eine humanistische Ausbildung anbieten, gibt es Technische Hochschulen, Pädagogische Hochschulen und andere Fachhochschulen. Das Studium wird immer stärker auf die spätere berufliche Praxis hin orientiert.
Die Hochschulen sind (mit Ausnahme einiger privater, insbesondere kirchlicher Hochschulen) Einrichtungen der Länder. Bei der Rahmenplanung für den Aus- und Neubau von Hochschulen sowie deren Finanzierung arbeiten Bund und Länder zusammen.
Geleitet wird die Hochschule von einem hauptamtlichen Rektor oder Präsidenten, der auf mehrere Jahre gewählt wird. In der Selbstverwaltung gilt das Prinzip einer funktionsgerecht abgestuften Mitwirkung aller Hochschulmitglieder nach dem Modell der Gruppenuniversität.
Die Fachhochschulen vermitteln vor allem in den Bereichen Ingenieurwesen, Wirtschaft, Sozialwesen, Design und Landwirtschaft eine praxisbezogene Ausbildung. Heute verbringt ein Student an der Hochschule durchschnittlich über 14 Semester, also 7 Jahre. Das Studium an den Hochschulen wird mit der Diplom-, Magister- oder Staatsprüfung abgeschlossen. Danach ist eine Weiterqualifizierung bis zur Doktorprüfung möglich. Studiengebühren gibt es an den Hochschulen nicht.
Der Bereich Hochschulen umfasst den Teil des Bildungssystems, in dem eine akademische Ausbildung vermittelt wird. Zu den Hochschulen zählen alle staatlich anerkannten Universitäten, Gesamthochschulen, Theologischen und Pädagogischen Hochschulen, Kunsthochschulen, Fachhochschulen und Verwaltungsfachhochschulen.
In Deutschland gibt es ein sehr dichtes Netz von Hochschulen aller Arten. Dennoch ist die Zahl der zur Verfügung stehenden Studienplätze geringer als die Nachfrage. Um eine möglichst gerechte Auslastung aller Universitäten zu erreichen, hat man die ZVS (Zentrale Vergabestelle für Studienplätze) eingerichtet ? hier bewerben sich alle Abiturienten und in einem komplizierten Verfahren werden die Studienplätze zugeteilt.
Die Zuständigkeiten für den Hochschulbereich sind in Deutschland zwischen Bund und Ländern geteilt; die Verantwortung für den laufenden Betrieb der Hochschulen liegt aber fast ausschließlich bei den Ländern.
Der Bund hat allerdings die Kompetenz für die Festlegung der allgemeinen Prinzipien für die Gestaltung des Hochschulwesens, die in dem Hochschulrahmengesetz des Bundes (HRG) niedergelegt sind. Auf der Basis dieses Rahmengesetzes erlassen die 16 Länder ihre Hochschulgesetze, in denen weitere Einzelheiten geregelt werden. Das HRG wurde im August 1998 durch eine umfassende Novelle geändert, die das Ziel hatte, die Hochschulen auf neue Anforderungen durch Globalisierung, Internationalisierung und Wettbewerb einzustellen, ihre Autonomie zu verstärken und ihnen größere Spielräume für eigene Profilbildung einzuräumen. Gleichzeitig wurden die Vorschriften entbürokratisiert und der Umfang der Regelungen deutlich zurückgenommen.
In Deutschland gibt es (2001) 351 Hochschulen, davon 95 Universitäten und Gesamthochschulen, 6 Pädagogische Hochschulen, 16 Theologische Hochschulen, 47 Kunsthochschulen, 157 Allgemeine Fachhochschulen und 30 Verwaltungsfachhochschulen. Unter den 351 Hochschulen sind 80 nichtstaatliche Hochschulen. 2001 gab es knapp 1.8 Mio. Studierende, davon ca. 46% Frauen. Etwa 74% Studierende waren an Universitäten, 25,5% an Fachhochschulen eingeschrieben
Hochschulprüfungen (Abschlussprüfungen)
Die von den Studierenden abgelegten akademischen Abschlussprüfungen werden in der Prüfungsstatistik erfasst. Dabei wird grundsätzlich unterschieden zwischen (Universitäts-) Diplomprüfungen (einschließlich entsprechender Abschlussprüfungen), Promotionen, Lehramtsprüfungen, Künstlerischen Abschlüssen, Fachhochschulabschlüssen sowie Bachelor- und Masterabschluss. Studierende mit bestandener Abschlussprüfung werden als Hochschulabsolventen bezeichnet.
Habilitation
Die Habilitation als höchstes akademisches Examen dient dem Nachweis der wissenschaftlichen Lehrbefähigung, d.h. die betreffenden Personen können sich für eine Professorenstelle bewerben.
Studenten, deren Eltern ein geringes Einkommen haben, können über das Bundesbildungsförderungsgesetz staatliche finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen, die sie nach dem Studium zurückzahlen müssen.
Freier Zugang und Numerus Clausus.
Numerus Clausus ? Zulassungsbeschränkungen. Dies musste eingeführt werden, weil die Studienplatzkapazität nicht ausreicht. In der Regel entscheiden die Durchschnittsnoten des Abiturzeugnisses und die Wartezeit über die Zulassung.
Seit langem wird eine Reform des Studiums erörtert, die vor allem die Studienzeit verkürzen soll. Heute verbringt ein Student bis zum berufsqualifizierenden Abschluss durchschnittlich rund 13 Semester, also sechseinhalb Jahre, an der Universität. Das ist im internationalen Vergleich zu lang. Zudem werden die Studienanfänger immer älter. Oft haben sie zum Beispiel vor dem Studium eine mehrjährige Lehre oder Wehr- bzw. Zivildienst absolviert.
Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
HRK ist der freiwillige Zusammenschluss fast aller staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland (derzeit 258 Mitglieder).
In der HRK wirken die Mitgliedhochschulen, vertreten durch ihre Rektoren und Rektorinnen oder Präsidenten und Präsidentinnen in allen Fragen zusammen, welche die Erfüllung ihrer Aufgaben in der Forschung, in Lehre, Studium, bei der wissenschaftlichen Weiterbildung, in der internationalen Kooperation betreffen.
Die Arbeit der HRK umfasst:
– Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen
– Information der Mitgliedshochschulen über hochschulpolitische Entwicklungen und Problemstellungen
– Pflege der internationalen Beziehungen
– Vertretung der Interessen der Mitgliedshochschulen in der Öffentlichkeit
DAAD ? der Deutsche Akademische Austauschdienst
Der DAAD als eine gemeinsame Einrichtung der deutschen Hochschulen hat die Aufgabe, die Hochschulbeziehungen mit dem Ausland vor allem durch den Austausch von Studierenden, Graduierten und Wissenschaftlern zu fördern. Daneben unterstützt der DAAD durch eine Reihe von Dienstleistungen ? wie Informations- und Publikationsprogramme, Beratungs- und Betreuungshilfen ? die ausländer- und auslandsbezogenen Aktivitäten der Hochschulen.
Fernunterricht
Mit Fernunterricht können in Deutschland Bildungsabschlüsse nachgeholt werden und Weiterbildungsziele im allgemein-, berufsbildenden und im Hobbybereich erreicht werden. Es ist eine Methode, bei der Teilnehmer und Lehrer „ausschließlich oder überwiegend getrennt sind und der Lehrende oder sein Beauftragter den Lernerfolg überwachen“. Der Lernerfolg wird mit Hilfe von Übungs-, Kontroll- und Einsendeaufgaben per Brief oder online überwacht und unterstützt.
Der Vorteil des Fernunterrichts liegt darin, dass der Teilnehmer weitgehend unabhängig von einer Bildungseinrichtung lernen und seine Lernzeit selbst bestimmen kann.
Erwachsenbildung
Die Weiterbildung gewinnt im Sinne lebenslangen Lernens immer größere Bedeutung. Diese Entwicklung gilt sowohl für die allgemeine wie auch für die berufliche Weiterbildung.
Je schneller Wissen veraltet, desto notwendiger wird lebenslanges Lernen, um berufliche Kompetenz zu erhalten. Die Teilnahme an Lehrgängen, Kursen und Seminaren ist in Deutschland in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Fast jeder zweite Erwachsene hat in diesem Jahr Angebote zur Weiterbildung genutzt.
Träger der Weiterbildung
In Deutschland gibt es eine Vielzahl verschiedener Weiterbildungsträger und ?organisationen.
– die Betriebe sind die wichtigsten Träger der beruflichen Weiterbildung
– die privaten Institute bzw. kommerzielle Weiterbildungseinrichtungen sind besonders aktiv in den Bereichen berufliche Umschulung, Erwerb bzw. Erweiterung beruflicher Qualifikationen, EDV-Schulung, Erlernen von Fremdsprachen,…
– die Hochschulen, Akademien und wissenschaftlichen Gesellschaften bemühen sich vor allem um die wissenschaftliche und fachspezifische Weiterbildung.
– Die Schulen des Zweiten Bildungsweges ermöglichen Erwachsenen den nachträglichen Erwerb von Schulabschlüssen
– Bibliotheken, Museen, soziokulturelle Zentren, Bürgerinitiativen, weitere Einrichtungen versuchen außerhalb etablierter Weiterbildungsorganisationen spezifische Lernbedürfnisse zu befriedigen.
– Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten tragen mit ihren Sendungen in Hörfunk und Fernsehen zur Förderung von Information, Bildung und Kultur bei.
– Die Kirchen setzen ihre Schwerpunkte bei der personalen Bildung, Erziehungs- und Schulfragen, Familie, Gesellschaft, Literatur, Bildungshilfe zu Lebensfragen, Partnerschaft und so weiter.
Weitere Einrichtungen: Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung
Das Bundesinstitut für Berufsbildung
Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung
Finanzierung der Weiterbildung
Die finanziellen Aufwendungen für die Weiterbildung sind nicht exakt zu ermitteln.
Die öffentlichen Mittel kommen vor allem aus der Arbeitslosenversicherung und den Haushalten der Länder, der Gemeinden und zum Teil auch des Bundes. Die Beschäftigten können für die Weiterbildung auch steuerliche Vorteile in Anspruch nehmen.
Österreichisches Schulsystem
Im internationalen Vergleich ist das österreichische Bildungssystem eher als elitär zu bezeichnen. Es ist zentral für das ganze Bundesgebiet einheitlich organisiert. Eine österreichische Besonderheit liegt darin, dass alle Änderungen des Schulsystems nur mit einer Zweidrittelmehrheit des Parlaments beschlossen werden können.
Die Anfänge des österreichischen Schulwesens gehen auf die Schulreform Maria Theresias zurück, mit der sie im Jahre 1774 die sechsjährige Schulpflicht für alle Kinder einführte. 1869 wurde die sechsjährige Schulpflicht auf acht Jahre erhöht. 1927 wurde die Hauptschule eingerichtet, die zur Pflichtschule für die 10 bis 14-jährigen wurde. 1962 wurde die Schulpflicht von acht auf neun Jahre verlängert und das ganze Schulwesen wurde durch ein umfassendes Schulgesetz neu organisiert.
Kindergärtner ? 40 % öffentliche, 60 % private, der Besuch kostet Geld, ist nicht Pflicht
Die Schulpflicht beträgt 9 Jahre. Bereits ab der 5. Schulstufe erfolgt eine Trennung in zwei Schultypen:
1) Hauptschule
2) Allgemeine höhere Schule (AHS)
Die Lehrpläne dieser beiden Schultypen sind identisch, die Schüller werden aber von unterschiedlich ausgebildeten Lehrern unterrichtet, darüber hinaus sind regionale Unterschiede festzustellen: in ländlichen Regionen besuchen die Kinder Hauptschule, in Ballungszentren AHS.
Absolventen der Hauptschule und Abbrecher der AHS, die sich für keine weiterführende Schule entscheiden, besuchen den Polytechnischen Lehrgang und machen anschließend eine Ausbildung zu einem Lehrberuf in einem Betrieb.
Ziel der AHS – der Gymnasien – ist es, mit einem Angebot sehr unterschiedlicher Fächer eine breite Allgemeinbildung zu vermitteln und auf ein Studium vorzubereiten, Abschluss ? Matura.
BHS ? Berufsbildende höhere Schule ? dauert 1 Jahr länger als AHS, Abschluss Matura, vermitteln gleichzeitig auch eine höhere Schulbildung
Universitäten ? 90% staatlich, Voraussetzung für den Zugang zu einer Universität ist die Reifeprüfung (Matura), es können Ergänzungsprüfungen vorgeschrieben werden
Volkshochschule ? die größte osterreichweit organisierte Institution der Erwachsenenbildung, in der gegen Studiengebühren Kurse unterschiedlichster Richtungen angeboten werden
In Österreich gibt es derzeit zwölf Universitäten und sechs Kunsthochschulen. Die österreichischen Universitäten und Hochschulen sind zugleich Stätten der Lehre und der Forschung. Das Studium an den Hochschulen ist gebührenfrei. Das Universitätsstudium wird mit einem Diplom oder einem Magistertitel abgeschlossen. Die Erlangung der Doktorwürde beschleunigt die Qualifikation als Wissenschaftler.
In Wien existieren mehrere fremdsprachig geführte private Schulen ? wie z.B. Vienna International School, American International School, Danube International School,…. Die Erwachsenenbildungsorganisationen in Österreich entstanden fast ausschließlich durch private Initiativen ? Religionsgemeinschaften, Arbeitgeber- oder Arbeitnehmerorganisationen, politische Parteien, kulturelle und wissenschaftliche Organisationen.
Schweizerisches Schulsystem
Für ein so kleines Land besteht eine große Vielfalt im Bildungswesen. Die Organisation des Schuljahres, die Lehrpläne und die Lehrmittel sind von Kanton zu Kanton unterschiedlich.
Die obligatorische Schulzeit besteht aus Primarstufe und Sekundarstufe – je nach Kanton ist diese Schulzeit unterschiedlich aufgeteilt (z.B. 6+3 oder 5+4).
Weiter gibt es 4 Möglichkeiten:
1) 2, 3, 4- jährige Berufslehre mit Lehrvertrag
2) die Berufsmaturität (technische, kaufmännische, gewerbliche und gestalterische)
3) Vollzeit-Ausbildungsstätten für Berufe für Handel/Industrie oder Berufsvorbereitung
4) Gymnasium mit Matura = Kantonschule = Mittelschule
Daran schließt sich:
1) Universität
2) Höhere Ausbildung für Lehrberufe
3) Höhere Berufsausbildung (höhere Fachschulen und Fachhochschulen zur Entlastung der Universitäten)
Lizentiat ? Schweizer Bezeichnung für einen Studienabschluss, der mir der Lehrberechtigung verbunden ist, entspricht dem deutschen Staatsexamen
Migros-Klubschulen ? die größte Einrichtung der Erwachsenenbildung, angeboten werden berufliche Weiterbildung, Sprachkurse und Freizeitkurse
Volkshochschule ? Einrichtung für Erwachsene
PISA STUDIE
PISA ? Programme for International Student Assessment
– Studie ist Teil des Programms der OECD ( = die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Sitz in Paris, 28 Staaten, auch Tschechische Rep.)
– sie dient dazu den OECD-Mitgliedsstaaten vergleichende Daten über ihre Bildungssysteme zur Verfügung zu stellen
– Ziel ist, die Erträge von Schulen in den Teilnehmerstaaten zu untersuchen
– mit PISA wollen sich die Teilnehmerstaaten ein Bild davon machen, wie gut es ihren Schulen gelingt, Schüller auf die Herausforderung der Zukunft vorzubereiten
– im Mittelpunkt steht nicht das Faktenwissen der Jugendlichen, sondern z.B. selbständiges Lernen, allgemeine Problemlösefähigkeiten, etc.
PISA ist ein langfristig angelegtes Projekt, es umfasst drei Erhebungszyklen:
1) Im Jahre 2000 ? Schwerpunkt Lesekompetenz
2) Im Jahre 2003 ? Schwerpunkt mathematische Grundbildung
3) Im Jahre 2006 ? Schwerpunkt naturwissenschaftliche Grundbildung
Mithilfe von Fragebogen werden Hintergrundmerkmale von Schülern sowie Schulen erhoben. Hierzu gehören z.B. Merkmale der sozialen Herkunft von Schülern, Aspekte der Beziehung, Einstellungen sowie private Lesegewohnheiten. Auf Schulebene werden unter anderem die finanzielle und personelle Ausstattung, Größe von Lehrgruppen, Organisationsstrukturen in die Analyse einbezogen.
An der PISA Studie 2000 nahmen auch nicht OECD Mitgliedstaaten teil ? Brasilien, Lettland, Liechtenstein, Russische Föderation