Berlin
Jahrzehntelang war Berlin eine geteilte Stadt. Sie liegt an den Flüssen Spree und Havel. Es zählt 3,5 Millionen Einwohner.
Berlin entstand im 13. Jahrhundert. Später wurde es zur Hauptstadt von Preußen, 1871 des vereinigten Deutschland – des Deutschen Reiches. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt in vier Besatzungssektoren der Siegermächte geteilt. Die drei Westsektoren und Ost-Berlin entwickelten sich immer weiter auseinander. Am 13. August 1961 begann die damalige Regierung der DDR mit dem Bau der Berliner Mauer. Am 9. November 1989 fiel die Mauer währen der friedlichen Revolution in der DDR. Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde Berlin endlich wieder zur Kultur- und Wirtschaftsmetropole. Es wurde die Hauptstadt des wiedervereinigten Deutschland und der künftige Regierungssitz. Die Vereinigung hat der Stadt einen beachtlichen Wirtschaftsboom beschert.
Berlin gehört zu den größten Industriestandorten mit Branchen wie Maschinenbau, Nahrungs- und Genussmittel-, Textil- und vor allem Elektroindustrie.
Berlin hat drei Opernhäuser – die Deutsche Oper, die Deutsche Staatsoper in der Straße Unter den Linden und die Komische Oper. Berlin ist eine der bedeutendsten Museumsstädte der Welt, das berühmteste Museum ist wohl das Pergamonmuseum, benannt nach dem bekanntesten Exponat, dem Pergamonaltar. Weltbekannt ist auch das Ägyptischen Museum.
Der Dom ist im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden, aber man hat ihn wieder restauriert. Man kommt an ihm vorbei, wenn man „Unter den Linden“ spazieren geht.
Berlin hat drei große Universitäten. Die älteste Berliner Universität ist die Humboldt-Universität aus dem Jahre 1810, die nach dem Gelehrten und Politiker Wilhelm von Humboldt und seinem Bruder, dem Naturforscher Alexander von Humboldt benannt wurde.
Zu den weltbekannten Straßen Belins gehört die Straße „Unter den Linden“ mit vielen prächtigen Bauten. Hier befinden sich die klassizistische Staatsoper, die alte Königliche Bibliothek, das berühmte Brandenburger Tor, das einzige noch erhaltene Stadttor Berlins. Mit der Quadriga von Schadow wurde es zum Wahrzeichen der Stadt.
Die bekannteste Flanier- und Einkaufsstraße Berlins ist der Kurfürstendamm, von Berlinern kurz Ku’damm genannt. Die Straße ist dreieinhalbe Kilometer lang, neben vielen mehr oder weniger luxuriösen Geschäften, Bars und Cafés gibt es hier auch das älteste und größte Warenhaus Berlins „KaDeWe“ (Kaufhaus des Westens). Die berühmte Allee mit den Bäumen ist eine der Prachtstraßen der Berliner. In dieser Straße befindet sich auch die Ruine der ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Die Kirche wurde in den Jahren 1891-95 erbaut und im Zweiten Weltkrieg zerstört. In der Ruine wurde das Museum der Geschichte Berlins errichtet.
Eine schöne Aussicht auf die Stadt kann man auch vom Fernsehturm (355m) vom Drehrestaurant in der Nähe des Alexanderplatzes genießen. Der stark erweiterte Alexanderplatz, heute eine geschlossene Fußgängerzone und seine Weltzeituhr wurden zum beliebten Treffpunkt sowohl von Berlinern als auch von Ausländern. Der Alexanderplatz ist umgeben von modernen Bauwerken, gemütlichen Bierstuben und Cafés.
Zu den ältesten Kirchen Berlins gehören die Marienkirche im renovierten Nikolaiviertel, Türkische und andere islamische Gastarbeiter können ihren glauben in über 20 Moscheen ausüben. Zu den schönsten Barockbauwerken Belins gehört Schloss Charlottenburg, einst die Sommerresidenz der preußischen Könige.
Das Rathaus wird auch „Rotes Rathaus“ genannt, weil es aus roten Ziegeln erbaut ist.
Das Reichstagsgebäude wurde 1884-1894 erbaut, aber 1933 durch Brandstiftung und während des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt, später aber restauriert. Hier versammelte sich früher das Parlament des Deutschen Reiches, und in Zukunft wird dort der Bundestag zusammenkommen.
Das umweltfreundlichste Verkehrsmittel in Berlin ist die U-Bahn. Die älteren Stationen sind auch heute noch architektonische Anziehungspunkte. Das Land Brandenburg, eines der neuen Bundesländer, liegt rund um die Hauptstadt Berlin. Die wald- und seenreiche Landschaft um Berlin wurde zum Naherholungsgebiet und beliebten Urlaubsort der Berliner.
Die Landeshauptstadt Potsdam liegt südwestlich von Berlin, unmittelbar von den Toren der Hauptstadt. Im Sommer 1945 war es der Tagungsort der Potsdamer Konferenz, wo die Siegermächte das bekannte „Potsdam Abkommen“, Beschlüsse über das besiegte Deutschland, fassten. Potsdam was nach Berlin die zweitgrößte Stadt Preußens, das Staates, dessen herrschender Militarismus und kriegerische Eroberungspolitik in der Geschichte Europas mehrmals eine verhängnisvolle Rolle spielten.
Das Antlitz der Stadt wurde besonders in der Zeit Friedrichs II. geprägt, der unter anderem das Rokokoschloss Sanssouci, von einem herrlichen Park umgeben, und das Neue Palais erbauen ließ. In Potsdam befindet sich auch ein meteorologisches Observatorium, das Geodätische Institut, das Astrophysikalische Observatorium mit dem berühmten Einsteinturm. Im Stadtteil Babelsberg befindet sich seit 1911 ein Spielfilmstudio, das sich über eine Größe von 40 000 qm erstreckt. In Potsdam lebte bis 1933 Albert Einstein. Er musste vor den Faschisten in die USA emigrieren, wo er 1955 im Alter von 76 Jahren auch starb.