Prager Burg
Elf Jahrhunderte erhebt sich auf dem langeestreckten Burghügel über dem Moldautal majestätisch die Prager Burg, das steinerne Symbol der tschechischen Staatlichkeit, der nationalen Eigenständigkeit und Souveränität. Der Prager Burg umfa t drei Höfe und über 700 Räume. Sie war Sitz der Fürsten, Könige und Kaiser. Heute ist sie Sitz der Präsidenten der Republik und ist das bedeutendste Nationale Kulturdenkmal. Die erste zuverlässige Nachricht über Prag verzeichnete im Jahr 929 der Chronist Widukind aus Corvey. Der Gegenwart blieb sie als wahre Schatzkammer aller Baustile, vom romanischen bis zur Gegenwart, und als Schrein seltener Kunstdenkmäler und Kulturwerte erhalten. Der Fürstensaal im Palast aus der Zeit Soběslavs I., die Georgsbasilika und der Schwarze Turm belegen die romanische Ära des Aufbaus der Burg. Die gotischen Säle der Paläste Karls IV. und Wenzels IV., die Landtafelstube, die Alte Landrechtsstube und der monumentale Wladislawsaal stellen Werke der Hoch- und Spätgotik dar. Der Wladislawsaal ist mit der festlichen Wahl des Präsidenten verbunden. Einen ganz anderen Charakter haben hingegen der repräsentative Spanische Saal, der den repräsentativen staatspolitischen und kulturellen zwecken dient, und die Rudolfsgalerie. Die Dominante der Burg, der gotische Sankt Veitsdom, von Karl IV. gegründet und von den Baumeistern Matthias von Arras und insbesondere von Peter Parler erbaut, konnte aufgrund ungünstiger Umstände erst im Jahr 1929 fertiggebaut werden. Im Veitsdom fanden die Krönungen der böhmischen Könige statt, aufbewahrt wurden hier die Krönungskleinodien und seiner Bedeutung nach ist er das zweite Nationale Kulturdenkmal. Einer bemerkenswerten Ausschmückung kann sich die Wenzelskapelle rühmen. Ferner befindet sich im Veitsdom das königliche Mausoleum aus Marmor; bildhauerisch interessant ist die Tumba der Přemyslidenherrscher, ferner die Königsgruft mit Sarkophagen mehrerer Herrscher und ihrer Familienmitglider. Weitere Anziehungspunkte des Areals sind die romanische St.-Georgs-Basilika, der Königsgarten und das im Renaissancestil erbaute Königliche Lustschlo Belvedere, vor dem die bekannte Singende Fontäne steht.